Bürgerumfrage 2013: Stuttgarterinnen und Stuttgarter leben gern in ihrer Stadt


Die Stuttgarter leben gerne in ihrer Stadt. Foto: Harald Beutel
Die Stuttgarter leben gerne in ihrer Stadt. Foto: Harald Beutel


Sehr hoher "Wohlfühlfaktor"

Schairer und der Leiter des Statistischen Amts, Thomas Schwarz, legten die ersten Ergebnisse der Bürgerumfrage 2013 zum Leben und zur Lebensqualität in Stuttgart vor. "Auf eindrucksvolle Weise hat die Umfrage erwiesen, dass die Bürgerinnen und Bürger gerne in Stuttgart leben und diese Stadt mit ihrer Lebensqualität sehr schätzen", sagte Schairer.

Lebensqualität positiv bewertet

Über 80 Prozent der Befragten geben bei den Bürgerumfragen in Stuttgart regelmäßig an, dass sie "gerne in Stuttgart leben". Bei der Bürgerumfrage 2013 waren es genau 86 Prozent; damit ging diese Zustimmungsquote im Vergleich zur letzten Bürgerumfrage (85 Prozent) ganz leicht nach oben. Die aktuelle Zustimmungsquote ist die zweithöchste von allen zehn Bürgerumfragen.

Fundiertes repräsentatives Meinungsbild

Dieser sehr hohe "Wohlfühlfaktor" korrespondiert auch mit der Beurteilung der allgemeinen Lebensqualität in Stuttgart. Auf die Frage "Wie beurteilen Sie - alles in allem genommen - die Lebensqualität in Stuttgart?" antworteten 19 Prozent mit "sehr gut" und 66 Prozent mit "gut"; gerade einmal 1 Prozent der Befragten beurteilt die hiesige Lebensqualität als "schlecht". Der entsprechende Kommunalbarometerwert - einem Mittelwert aus den Wertungen von "sehr gut" (100 Punkte) bis "sehr schlecht" (0 Punkte) - ist mit 76 Punkten (wie 2011) der zweithöchste Wert seit Einführung dieser Frage 1997.

Zufriedenheit mit einzelnen Lebensbereichen

Das Statistische Amt führt seit 1995 im Zwei-Jahres-Rhythmus Bürgerumfragen durch. 2013 hatten rund 3800 von 8600 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Einwohner - mindestens 18 Jahre alt und mit Hauptwohnung in Stuttgart gemeldet -die Fragen beantwortet: Mit rund 44 Prozent war dies die zweithöchste Beteiligung bisher; 2011 waren es 50 Prozent. "Es ist sehr erfreulich, in welchem Maße sich die Bürgerinnen und Bürger an der Umfrage beteiligt haben. Sie liefert Politik und Verwaltung ein fundiertes repräsentatives Meinungsbild zur Lebensqualität in der Stadt." Bemerkenswert ist für Schairer auch, dass sich die Problemwahrnehmung in so wichtigen Politikfeldern wie "Integration" oder "Öffentliche Sicherheit" sowohl im Langzeitvergleich als auch im direkten Vergleich mit der letzten Bürgerumfrage sehr positiv entwickelt habe.

Drittbeste Bewertung für "Öffentliche Verkehrsmittel"

Die Lebensqualität in Stuttgart wird darüber hinaus nach insgesamt 29 konkreten Lebensbereichen abgefragt: Spitzenreiter beim Kommunalbarometerwert mit 79 Punkten sind die Bewertungen zur Zufriedenheit mit den "Einkaufsmöglichkeiten" (gegenüber 80 Punkten in 2011). Sechs Bereiche mit jeweils 75 Punkten folgen auf dem zweiten Rang: "Arbeits- und Verdienstmöglichkeiten", "Kulturelle Veranstaltungen", "Abfallbeseitigung/Müllabfuhr", "Kulturelle Einrichtungen", "Ärztliche Versorgung/Krankenhäuser" und der erstmals 2013 eingeführte Punkt "Einkaufsmöglichkeiten in der Innenstadt". Hier hat sich gegenüber 2011 lediglich beim Punkt Abfallbeseitigung etwas getan: ein Plus von zwei Punkten.

Möglichkeiten zur Bürgerbeteiligung positiv eingestuft

"Öffentliche Verkehrsmittel" erzielten die drittbeste Bewertung mit 74 Punkten, zwei weniger als 2011. Den vierten Rang belegten mit je 71 Punkten die Themen "Angebot an Parks/Grünanlagen" (minus zwei) und "Weiterführende Schulen" (plus drei).

Unzufriedenheit nur in vier Bereichen

Zwei von den neu aufgenommenen Merkmalen in dieser Frage wurden auf Anhieb auf den fünften Rang mit je 69 Punkten positiv eingestuft: "Arbeit der Bürgerbüros" und "Möglichkeiten sich zu engagieren und zu beteiligen". Mit diesem Rang wurden auch die "Sportanlagen" (plus eins) bewertet.

Positivste Entwicklung bei "Integrationsangebote für ausländische Mitbürger"

Lediglich in vier Bereichen zeigten sich die Befragten mehrheitlich unzufrieden: "Parkmöglichkeiten in der Innenstadt" (34 Punkte/minus drei), "Wohnungsangebot/Wohnungsmarkt" (36 Punkte/minus neun), "Situation für Fahrradfahrer" (46 Punkte/minus zwei) und "Regelung des Autoverkehrs" (46 Punkte/minus fünf).

Ansehen der Stadtverwaltung

Am positivsten hat sich die Bewertung der Zufriedenheit im längerfristigen Vergleich seit der Bürgerumfrage 2003 in den Bereichen "Integrationsangebote für ausländische Mitbürger" mit 64 Punkten (plus 14 Punkte) und "Öffentliche Sicherheit/Schutz vor Kriminalität" mit 67 Punkten (plus zehn Punkte) entwickelt.

Mieten und Wohnungsangebot problematisch eingeschätzt

Das "Ansehen der Stadtverwaltung" wurde bei dieser Bürgerumfrage mit dem bislang besten Ergebnis aller Umfragen bewertet: Bei 59 Prozent der Befragten hatte die Stadtverwaltung persönlich ein "sehr gutes" oder "gutes" Ansehen (Kommunalbarometer: 64 Punkte/plus zwei). "Dass das Ansehen der Stadtverwaltung bei den Bürgerinnen und Bürgern groß ist, freut uns sehr und ist uns zugleich Ansporn", sagte Schairer und dankte für das Vertrauen.

Haushalts- und Sicherheitsthemen weniger problematisch

Im Rahmen der Bürgerumfrage können die Befragten auch ankreuzen, welches für sie die größten Probleme in der Stadt sind. Zur Auswahl standen 33 Felder. In der Rangfolge der Nennungen hat sich gegenüber den letzten Bürgerumfragen fast nichts geändert. An der Spitze stehen weiterhin "Zu hohe Mieten" (mit 69 Prozent/plus 8 Prozentpunkte), was zugleich den höchsten Wert aller Bürgerumfragen darstellt. Auch "Mangelndes Wohnungsangebot" legte zu: Mit 55 Prozent von Rang fünf auf Rang vier und mit dem größten Zuwachs in 2013 (plus 20 Prozentpunkte).

Verkehrsthemen wurden ebenfalls wieder oft genannt: "Zuviel Straßenverkehr" (62 Prozent; plus sieben Prozentpunkte) tauschte mit "Zu wenig Parkmöglichkeiten" (58 Prozent; plus ein Prozentpunkt) die Plätze zwei und drei auf der Problemagenda. Den fünften Platz der größten Probleme (2011 noch Platz sieben) nimmt mit 38 Prozent das Thema "schlechte Luftqualität" ein.

Ausgabeprioritäten für den städtischen Haushalt

Eine deutliche geringere Problemrelevanz haben die kommunalen Haushaltsthemen. "Zu hohe kommunale Steuern/Abgaben/Gebühren" folgen mit 31 Prozent (minus acht Prozentpunkte) auf Rang sieben und "Angespannte Finanz- und Haushaltslage der Stadt" mit 24 Prozent (minus zehn Prozentpunkte) auf Rang elf.

Die Sicherheitsthemen werden gegenüber 2011 als weniger problematisch bewertet. Mit 24 Prozent wurden genannt "Unsicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln" (minus fünf Prozentpunkte) und "Unsicherheit auf den Straßen" (minus vier Prozentpunkte). Von Platz acht auf sechs ist jedoch das Thema "Mangelhafte Sauberkeit von Straßen und Grünanlagen" geklettert, die Problemnennungen blieben mit 32 Prozent allerdings fast unverändert (plus einen Prozentpunkt).

Mehr Geld für "Kinder und Bildung" und "Wohnen"

Die Frage, an welchen Stellen die Bürgerinnen und Bürger im Haushalt der Stadt ihre Prioritäten setzen und bei welchen Aufgaben sie mehr oder weniger Geld ausgeben würden, interessiert vor den Beratungen für den Doppelhaushalt 2014/15 besonders. Über alle 37 aufgeführten Einzelaufgaben gemittelt, votierten 32 Prozent der Befragten für Mehrausgaben (2011 und 2009: 33 Prozent), 58 Prozent für unveränderte Ausgabeprioritäten (2011 und 2009: 56 Prozent) und 11 Prozent (wie 2011 und 2009) für Einsparungen.

Bei der Gegenüberstellung der Prozentwerte für die Kategorien "Geld einsparen" und "Mehr Geld ausgeben" wird deutlich, dass die Befragten nur bei vier von 37 aktuell abgefragten Aufgabenfeldern "Geld einsparen" vorzogen, so bei "Begegnungsstätten in den Stadtbezirken für alle", "Stadtbibliothek", "Wirtschaftsförderung" und "Ausbau des Straßennetzes (Straßenneubau)".

Bei den weitaus meisten Ausgaben der öffentlichen Hand indessen sehen die Befragten keinen Änderungsbedarf. "Ausgaben unverändert lassen" wurde bei 26 von 37 Aufgabennennungen von jeweils über 50 Prozent der Befragten angekreuzt.

Tabellen zur Bürgerumfrage 2013

Die Bereiche, in denen die Bürger mehr Geld ausgegeben haben wollen, lassen sich mit den Politikfeldern "Kinder und Bildung" und "Wohnen" benennen. Hohe Priorität für Mehrausgaben haben aber auch Verkehrsthemen; die Bandbreite reicht hier von "Zustand der Straße (Straßenunterhaltung)" und "Ausbau der Parkmöglichkeiten" bis zum "Ausbau des Fahrradwegenetzes". Zugleich gehören diese Bereiche (außer Straßenunterhaltung) aber auch zu den Aufgaben, bei denen die Befragten am ehesten Einsparpotenziale sehen. Eine hohe Ausgabepriorität genießt auch das Thema "Bekämpfung der Jugendkriminalität".



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Nur was sollen diese Massentests bringen ? Verwertbare Ergebnisse wohl kaum. Danach wird man sicher ein paar hundert neue Fälle finden, denn irgendwoher muss die Krankheit ja kommen die zur Zeit mal hier mal dort auftaucht.<.....
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