Tamarin-Nachwuchs: Ein Fall für die ganze Familie

Die Affenzwerge mit dem langen, umständlichen Namen Kaiserschnurrbarttamarine haben winzigen Nachwuchs bekommen.





Gleich zwei Affenbabys gilt es nun aufzuziehen. Für „die Tamarins“ kein Problem: Das Babysitten erledigen Mutter Malou, Vater Ant und der Rest der Familie in bewährter Teamarbeit. Denn bei diesen Äffchen sind auch Väter vollwertige Mütter – bis aufs Säugen natürlich. Und dem beeindruckenden Damenbart von Malou nach zu urteilen, gilt das irgendwie auch umgekehrt ...

Die knapp drei Wochen alten Zwillinge des Kaiserschnurrbarttamarin-Paars Malou und Ant könnten für längere Zeit der letzte Nachwuchs dieser Art in Stuttgart gewesen sein. Denn die Koordinatorin des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms hat der Wilhelma einen Zuchtstopp für diese Krallenäffchen verordnet. Der Grund: Die europäische Zoopopulation dieser Art ist mittlerweile groß genug, alle Zooplätze sind weitgehend belegt, so dass in nächster Zeit nur noch die Tiere weiter züchten dürfen, deren Gene im Gesamtbestand bisher selten vertreten und damit für die Auffrischung wertvoll sind. Gerade das Wilhelma-Männchen hat seine Gene jedoch schon zu genüge weitergegeben – für den mehrfachen Vater ist mit dem diesjährigen Nachwuchs nun das Dutzend voll. Wer die beiden possierlichen Winzlinge mit den imposanten Kaiser-Wilhelm-Bärten also gerne bei der Jungenaufzucht beobachtet, hat diesmal in Stuttgart vielleicht für lange Zeit die letzte Chance dazu. Doch Tierbabys nur um deren Attraktivität willen zu produzieren, ist eben nicht das Ziel moderner Zoos. Also wird bei Tierarten mit ausreichendem Bestand notfalls verhütet: indem Einzelgänger auch zur Paarungszeit getrennt bleiben, in Gruppen oder Paarbindungen lebende Tiere ein Hormonimplantat erhalten oder in Einzelfällen auch sterilisiert werden.

Noch ist es bei den Tamarinen der Wilhelma jedoch nicht soweit. Vielmehr halten die beiden Nesthäkchen derzeit die ganze Familie ordentlich auf Trab, wobei auch die älteren Geschwister schon fleißig einspringen. Auch zwischen Männlein und Weiblein herrscht in Sachen „Kindererziehung“ absolute Gleichberechtigung – ob im brasilianischen Tieflandregenwald oder in der Wilhelma. Bei diesen Krallenäffchen pflegen männliche und weibliche Tiere keine festen Zweierbeziehungen, sondern nur das dominante Weibchen einer Gruppe paart sich, das aber in der Regel mit mehreren Männchen – ihrem Nachwuchs zuliebe. Denn so kümmern sich echte wie  potenzielle Väter um die Kleinen, man weiß ja nie, tragen diese huckepack und halten den Müttern im wahrsten Wortsinn den Rücken frei. Diese können sich dadurch ganz der Nahrungssuche widmen und die Winzlinge mit reichlich Milch versorgen. Was nicht schaden kann, denn direkt nach der Geburt misst so ein kleiner Kaiserschnurrbarttamarin ohne Schwänzchen gerade mal fünf Zentimeter und wiegt kaum mehr als eine Ansichtskarte. Dafür ist das besondere Kennzeichen und Alleinstellungsmerkmal dieser Art schon bei den Allerkleinsten zu sehen: der Bartansatz.



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